DATEN

Studien & Analysen

Daten & Fakten:

Der deutsche Mobilfunkmarkt

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen eine Daten- und Faktensammlung zum deutschen Mobilfunkmarkt zur Verfügung – Angefangen mit der Marktstruktur, über Mobilfunkpreise und Tarifleistungen bis hin zum Infrastrukturausbau und den rechtlichen Rahmenbedingungen für wettbewerbsfördernde Maßnahmen im Telekommunikationsgesetz (TKG). Für alle abgebildeten Informationen finden Sie die Herkunft bzw. die Fundstelle entweder direkt verlinkt oder als Fußnote zur jeweiligen Darstellung.

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teurer ist Mobilfunk in Deutschland gegenüber den Kosten in UK.

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sind mit den deutschen Mobilfunknetzen zufrieden, im EU-Durchschnitt (exkl. DACH-Region) liegt der Wert bei 75%.

Frequenzkosten

Deutschland

International

Rechtliches

Fachliteratur

Frequenzkosten: Wie teuer waren die Auktionen wirklich?

Seit der Liberalisierung des Mobilfunkmarktes hat sich die Auktion als Form der Zuweisung von Frequenznutzungsrechten etabliert. Die Bundesnetzagentur führte mit diesem effizienten und von Ökonomen empfohlenen Verfahren die vielseitigen Nutzungsansprüche sowie die marktorientierte Preisfindung zusammen. Doch von den etablierten Mobilfunknetzbetreibern wird derzeit häufig angeführt, dass hohe Auktionskosten notwendige Investitionen verhindern würden: So habe der Staat den Mobilfunknetzbetreibern in den letzten Jahren bereits über 60 Mrd. Euro für die Frequenznutzungsrechte in Rechnung gestellt.

Doch stimmt das wirklich? In der Gesamtbetrachtung ja, im Einzelnen jedoch nicht.

Zunächst lohnt sich ein Blick zurück die frühe Phase des Mobilfunkmarktes und die UMTS-Auktion im Jahr 2000. Die damalige Auktion führte zu staatlichen Einnahmen von ca. 50 Mrd. Euro, was heute von allen Seiten als Fehler in der Frühphase der Marktliberalisierung anerkannt wird. Für die Summe von ca. 50 Mrd. Euro ersteigerten sich seinerzeit sechs Unternehmen zwanzigjährige Frequenznutzungsrechte – sie zahlten alle zwischen 8,360 Mrd. Euro und 8,480 Mrd. Euro. Heute sind diese Nutzungsrechte bereits ausgelaufen. Bei genauerer Betrachtung der 2000er-Auktion zeigt sich auch, dass von den damals ausgegebenen ca. 50 Mrd. Euro mehr als 16,5 Mrd. Euro auf zwei Unternehmen entfallen, die heute nicht mehr als Mobilfunknetzbetreiber tätig sind. Auf die heute etablierten Mobilfunknetzbetreiber (Telekom, Vodafone, Telefónica) entfielen in der Auktion des Jahres 2000 „nur“ rund 33 Mrd. Euro.

Welche Bedeutung hat die UMTS-Auktion heute?

Für die Debatte rund um die aktuelle Frequenzvergabe sind die Kosten der UMTS-Auktion aus dem Jahr 2000 längst nicht mehr maßgeblich. Schließlich wurden die damals angefallenen Kosten von den Netzbetreibern im Laufe der zwanzigjährigen Nutzungsdauer bereits anteilig auf die Endkundentarife umgelegt und somit von den Kundinnen und Kunden gezahlt.

Auch zur betriebswirtschaftlichen Frage des Abschreibungszeitraums der Lizenzkosten besteht Klarheit. So stellte die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage* im Jahr 2000 klar: „Mobilfunklizenzen sind immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Bei einer Lizenz entspricht die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer regelmäßig der vertraglichen Laufzeit. Die Inanspruchnahme der degressiven Abschreibung ist für immaterielle Wirtschaftsgüter nicht zulässig. Sollte sich herausstellen, dass aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Wertverfall schneller voranschreitet als es dem ursprünglichen Abschreibungszeitraum entspricht, kann u. U. eine Teilwertabschreibung – d. h. eine außerplanmäßige Abschreibung entsprechend dem Wertverfall – vorgenommen werden.“

Was passierte nach der teuren UMTS-Auktion?

Im Rahmen der letzten drei Frequenzauktionen pendelten sich die Auktionskosten auf einem deutlich niedrigeren Niveau ein. So haben die Mobilfunknetzbetreiber in den Auktionen von 2010, 2015 und 2019 zwischen 1,070 Mrd. Euro und 2,174 Mrd. Euro für die zwanzigjährigen Frequenznutzungsrechte ausgeben müssen. Das entspricht einer jährlichen Frequenznutzungsgebühr zwischen 53,5 Mio. Euro und 108,7 Mio. Euro.

Als Vergleich: Laut VATM-Marktanalyse liegt der Jahresumsatz im Mobilfunk im Jahr 2022 bei 26,7 Milliarden Euro.

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Oligopolistische Struktur auf dem deutschen Mobilfunkmarkt

Aus einer Phase funktionierenden Wettbewerbs in den 2000er Jahren hat sich der deutsche Mobilfunkmarkt hin zu einer oligopolistischen Marktstruktur entwickelt. Zum einen veränderte sich die Marktstruktur durch Unternehmensübernahmen. Zum anderen durch eine politische Übergewichtung der Unternehmensinteressen der netzbetreibenden Mobilfunkanbieter. Das führte dazu, dass in den 2010er Jahren regulatorische Vorgaben zur Förderung des Wettbewerbs beseitigt bzw. im späteren Verlauf nur in unwirksamer Weise auferlegt wurden.

2007

  • Diensteanbieter (19,8%)
  • Netzbetreiber (80,2%)

2012

  • Diensteanbieter (15,1%)
  • Netzbetreiber (84,9%)

2017

  • Diensteanbieter (20,2)
  • Netzbetreiber (79,8%)

2022

  • Diensteanbieter (9%)
  • Netzbetreiber* (91%)

*Als Netzbetreiber werden hier gezählt: Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1.

Zweitmarken der Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland

Die Anzahl der im Mobilfunkmarkt vertretenen Marken ist nicht gleichzusetzen mit der Zahl unabhängiger Anbieter. Aus dem breiten Markenportfolio auf dem Mobilfunkmarkt ist keine Ableitung auf ein funktionierendes Wettbewerbsumfeld möglich. Die fast 50 Submarken der Netzbetreiber – abhängige Tochtergesellschaften – dienen der Angebots- und Zielgruppendifferenzierung der Netzbetreiber. Sie üben keinen Wettbewerbsdruck auf ihre Muttergesellschaften und Schwestermarken (andere Submarken) aus. Für effektiven Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt können somit nur netzunabhängige Mobilfunkanbieter sorgen.

Telekom-Submarken

Telekom

congstar

EDEKA smart

fraenk

ja! Mobil

NORMA connect

FCB Mobil

Kaufland mobil

Penny Mobil

Vodafone-Submarken

Vodafone

allmobil

goood

Lidl Connect

otelo

SIMon mobile

FYVE

BIGsim

rossmann

Bild mobil

Telefónica-Submarken

Telefónica

ALDI Talk

Ay Yildiz

Blau

Fonic

NettoKOM

netzclub

Nova mobil

Ortel Mobile

Tchibo Mobil

TürkeiSIM

WhatsApp SIM

1&1-Submarken

1&1

1&1

Bild connect

Deutschland SIM

discoTEL

eteleon

free-prepaid

Galaxy EXPERTE

GMX

handyvertrag.de

maXXim

M2M-mobil

Premium SIM

sim.de

simdiscount

simplytel

smartmobil.de

Web.de

win.SIM

yourfone

Nutzung und Verteilung aktiver SIM-Karten auf dem deutschen Mobilfunkmarkt

Mio. aktive persönliche SIM-Karten werden in Deutschland genutzt (ohne M2M SIM-Karten).

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aller aktiven persönlichen SIM-Karten entfallen auf Postpaid-Verträge. (Vorjahr: 66%)

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aller aktiven persönlichen SIM-Karten entfallen auf Prepaid-Verträge. (Vorjahr: 34%)

Mio. SIM-Karten werden zusätzlich für Datenkommunikation zwischen Maschinen (M2M) genutzt. (Vorjahr: 45,6 Mio.)

Daten: BNetzA-Jahresbericht 2022

Wachstum des Datenvolumens im Mobilfunk (Deutschland)

Das jährliche Datenwachstum nimmt deutlich weniger stark zu als noch in den letzten Jahren. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 6,714 Millionen GB (6.714 Petabyte) Datenvolumen im Mobilfunk verbraucht (Vorjahr: 5.457 Mio. GB). Seit der Einführung des 4G/LTE-Standards bewegen sich die jährlichen Steigerungsraten der mobilen Datennutzung zwischen ca. 37% und 58%. Die dargestellten Steigerungsraten gehen zurück auf die von der Bundesnetzagentur im Jahresbericht 2022 veröffentlichten Kennzahlen.

  • 2014 47,94% 47,94%
  • 2015 45,57% 45,57%
  • 2016 58,78% 58,78%
  • 2017 52,03% 52,03%
  • 2018 43,58% 43,58%
  • 2019 38,33% 38,33%
  • 2020 44,07% 44,07%
  • 2021 37,39% 37,39%
  • 2022 23,03% 23,03%

Daten: BNetzA-Jahresberichte bis 2022

Kosten/Umsatz pro genutztem GB (mobiles Datenvolumen)

Abgeleitet aus den Gesamtumsätzen für Mobilfunkdienste hat tefficient analysiert, wie viel Umsatz die Telekommunikationsanbieter pro genutztem GB Datenvolumen generieren. In der Spitzengruppe liegen Tschechien (3,95 Euro), Belgien (3,60 Euro), Norwegen (2,92 Euro) und Deutschland (2,77 Euro), wo Mobilfunkkunden pro GB im europäischen Vergleich die höchsten Kosten entstehen.

Die geringsten Kosten bzw. der geringste Umsatz pro genutztem GB des mobilen Datenvolumens entstehen bei Kunden in der Türkei (0,37 Euro) und in den baltischen Staaten (0,27-0,55 Euro) sowie in Polen (0,49 Euro) und Finnland (0,51 Euro).

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Durchschnittliche monatliche GB-Nutzung pro SIM-Karte (inkl. M2M)

Deutschland auf dem vorletzten Platz. Im internationalen Vergleich stellt tefficient fest, dass mit Ausnahme von Belgien keines der untersuchten Länder weniger Datenverbrauch pro SIM-Karte aufzuweisen hat als Deutschland. Das größte Datenaufkommen pro SIM-Karte ist in Finnland zu finden, wo Unlimited-Tarife zum Marktstandard geworden sind und einen Marktanteil von 71% inklusive M2M-SIM-Karten aufweisen – ohne M2M-SIM-Karten und ohne voice only SIM-Karten liegt dieser Wert in Finnland sogar bei 88%,

  • Finnland (32,5 GB)
  • Lettland (30,5 GB)
  • Taiwan (29,1 GB)
  • Bahrain (24,2 GB)
  • Malaysia (20,4 GB)
  • Kroatien (19,2 GB)
  • Litauen (18,3 GB)
  • Chile (15,6 GB)
  • Dänemark (15,4 GB)
  • Österreich (13,4 GB)
  • China (13,1 GB)
  • Irland (13,0 GB)
  • Qatar (12,5 GB)
  • Südkorea (12,1 GB)
  • Indien (11,2 GB)
  • Türkei (10,9 GB)
  • Frankreich (9,9 GB)
  • Italien (9,2 GB)
  • Singapur (8,6 GB)
  • Spanien (7,5 GB)
  • Peru (7,4 GB)
  • Island (7,2 GB)
  • Japan (7,2 GB)
  • Ungarn (6,7 GB)
  • Rumänien (6,7 GB)
  • Großbritannien (6,0 GB)
  • Hongkong (5,7 GB)
  • Mexiko (4,9 GB)
  • Griechenland (4,4 GB)
  • Kanada (4,0 GB)
  • Pakistan (3,9 GB)
  • Niederlande (3,9 GB)
  • Portugal (3,8 GB)
  • Deutschland (3,6 GB)
  • Belgien (3,4 GB)

Mobilfunktarife im internationalen Vergleich

Berechnungen, die sich auf das Frühjahr 2022 beziehen, zeigen, dass die durchschnittlichen Preise und Datenvolumina von Mobilfunktarifen in Deutschland deutlich über dem Durchschnitt westeuropäischer Länder liegen. Für diese Berechnung wurden Daten von Daten New Street Research (2022) und von Ookla (2022) herangezogen. Neben überdurchschnittlich hohen Mobilfunkpreisen müssen sich deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls mit unterdurchschnittlich niedrigen Downloadgeschwindigkeiten arrangieren.

Teurer Mobilfunk in Deutschland: Internationale Preise im Vergleich.

Mobilfunktarife in Deutschland sind im westeuropäischen Vergleich überdurchschnittlich teuer, während sie gleichzeitig über ein unterdurchschnittliches Datenvolumen verfügen (Datenerhebung siehe Mobilfunktarife im internationalen Vergleich). Anders formuliert: Mobilfunkkunden in Deutschland bezahlen für das erhaltene Leistungsspektrum im Durchschnitt äußerst hohe Preise. So sind die Durchschnittspreise etwa in Österreich um 11%, in Frankreich um 31%, in Spanien um 32%, im Vereinigten Königreich um 40% und in Italien um 56% geringer als in Deutschland. Nur für die Schweiz sind noch höhere Preise als in Deutschland beobachtbar, was jedoch u. a. mit geografisch bedingten hohen Kosten des Netzausbaus erklärt werden kann. Zudem erhalten Endkunden in der Schweiz im Durchschnitt ein um 80% höheres Datenvolumen.

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Österreich

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Frankreich

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Spanien

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UK

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Italien

Dauer des LTE-Infrastrukturausbaus im internationalen Vergleich (in Jahren)

Eine Analyse von Daten der Europäischen Kommission, von IHS Markit/Omdia und Point Topic (2022) zum Ausbau der LTE-Infrastruktur ergibt, dass Deutschland im internationalen Vergleich überdurchschnittlich lange für den Ausbau seiner LTE-Infrastruktur gebraucht hat. Die nachstehende Darstellung vergleicht die Anzahl der Jahre, die in den jeweiligen Ländern für den Infrastrukturausbau von 65% auf 95% notwendig waren. Der besonders langsam fortschreitende LTE-Ausbau in Deutschland ist darauf zurückzuführen, dass bis acht Jahre nach dem LTE-Vermarktungsstart kein Wettbewerbsdruck durch Diensteanbieter entstehen konnte, weil diesen  von den Netzbetreibern der diskriminierungsfreie Zugang zu den LTE-Netzen unternehmensübergreifend verwehrt wurde. Durch die geringe Wettbewerbsintensität auf dem Mobilfunkmarkt ergab sich für die Netzbetreiber keine Notwendigkeit, sich über aktiven Infrastrukturwettbewerb voneinander zu differenzieren. Ein im internationalen Vergleich überdurchschnittlich langsamer Ausbau war die Folge.

Deutschland

Niederlande

Belgien

Norwegen

Dänemark

Österreich

Finnland

Portugal

Frankreich

Schweden

Italien

Spanien

Internationales Roaming

Deutsche Kundinnen und Kunden können ihre heimischen Mobilfunktarife auch im Ausland nutzen – das sogenannte internationale Roaming. 

Mio. GB Datenverkehr im Ausland generiert (2019)

Mio. GB Datenverkehr im Ausland generiert (2022)

Mio. im Ausland abgehende Verbindungsminuten (2019)

Mio. im Ausland abgehende Verbindungsminuten (2022)

Mio. im Ausland versendete SMS (2019)

Mio. im Ausland versendete SMS (2022)

Daten: BNetzA-Jahresbericht 2022

Rechtsgrundlage im Telekommuni­­­kationsgesetz zur Förderung des Wettbewerbs im Mobilfunk

§ 105 TKG – Förderung des Wettbewerbs

„Bei der Zuteilung von Frequenzen für Telekommunikationsnetze […] fördert die Bundesnetzagentur einen wirksamen Wettbewerb und vermeidet Wettbewerbsverfälschungen im Binnenmarkt.“ […]

Bei ihren Entscheidungen stützt sich die Bundesnetzagentur unter Berücksichtigung der Marktbedingungen und der verfügbaren Vergleichsgrößen auf eine objektive, vorausschauende Beurteilung der Wettbewerbsverhältnisse […]. Bei der Beurteilung berücksichtigt die Bundesnetzagentur den in § 11 Absatz 3 beschriebenen Ansatz zur Durchführung von Marktanalysen.“

§ 11 Absatz 3 TKG – Marktanalyse

„Bei der Prüfung der Regulierungsbedürftigkeit eines Marktes nach Absatz 2 berücksichtigt die Bundesnetzagentur die Entwicklungen, die ohne eine Regulierung des betrachteten Marktes nach den Vorschriften dieses Abschnitts zu erwarten wären; sie berücksichtigt insbesondere

    1. Marktentwicklungen, die die Wahrscheinlichkeit, dass der relevante Markt zu einem wirksamen Wettbewerb tendiert, beeinflussen,
    2. alle relevanten Wettbewerbszwänge auf Vorleistungs- und Endkundenebene, unabhängig davon, ob davon ausgegangen wird, dass die Quelle solcher Wettbewerbszwänge von Telekommunikationsnetzen und -diensten oder anderen Arten von Diensten oder Anwendungen ausgeht, die aus Endnutzersicht vergleichbar sind, und unabhängig davon, ob solche Wettbewerbszwänge Teil des relevanten Marktes sind,
    3. andere Arten der Regulierung oder von Maßnahmen, die auferlegt sind und sich auf den relevanten Markt oder zugehörige Endkundenmärkte im betreffenden Zeitraum auswirken, sowie
    4. eine auf eine Marktanalyse gestützte Regulierung anderer relevanter Märkte.“

Fachliteratur: Studien, Analysen & Positionen

GEMEINSAME UNTERNEHMENSSTELLUNGNAHME ZUR VERGABE VON MOBILFUNKFREQUENZEN DURCH DIE BUNDESNETZAGENTUR

„Funktionierenden Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt durch frequenzregulatorische Maßnahmen ermöglichen“ 🔗

In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern 30 TK-Unternehmen die Bundesnetzagentur auf, „an ihrem Vorhaben zur Wettbewerbsförderung festzuhalten und Rahmenbedingungen für die nachhaltige Marktpositionierung eines vierten Mobilfunknetzbetreibers sowie eine MVNO- und Diensteanbieterverpflichtung als frequenzregulatorische Maßnahme vorzusehen.“

Unter den 30 unterzeichnenden Unternehmen finden sich nationale und internationale Vorleistungsnachfrager, Geschäftskundenanbieter, IoT-Anbieter, Glasfaser ausbauende Unternehmen sowie kommunale Versorger.

BUNDESKARTELLAMT SPRICHT SICH FÜR DIENSTEANBIETERVERPFLICHTUNG AUS

„Tätigkeitsbericht 2021/2022 des Bundeskartellamtes (S. 132, Mobilfunkvorleistungen)“ 🔗

Das Bundeskartellamt hat sich in seinem Tätigkeitsbericht 2021/2022 für eine Diensteanbieterverpflichtung ausgesprochen. Mit der Verankerung einer Diensteanbieterverpflichtung bei der nächsten Frequenzvergabe solle Nachfragern von Mobilfunkvorleistungen ein „konkreter Zugangsanspruch“ vermittelt werden.

Das Bundeskartellamt stellte außerdem klar: „Grundsätzlich ist anzunehmen, dass eine komplette Verweigerung von nachgefragten Mobilfunkvorleistungen seitens der Netzbetreiber ein Verstoß gegen deutsches Kartellrecht darstellen könnte.“

BESCHLUSS DES BEIRATS BEI DER BUNDESNETZAGENTUR ZUR FREQUENZVERGABE (19.06.2023)

„Beiratsbeschluss zu TOP 2b Zukünftige Frequenzvergaben: Mobilfunkversorgung sichern und Ausbauanreize schaffen“ 🔗

Der aus 16 Bundestagsabgeordneten und 16 Ländervertretern bestehende Beirat bei der Bundesnetzagentur hat am 19.06.2023 einen Beschlussvorschlag der Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Bundestagsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP einstimmig beschlossen. In dem Beschluss erkennt der Beirat die Notwendigkeit funktionierenden Wettbewerbs an und stellt fest, dass mehr Wettbewerb u.a. positive Auswirkungen auf die angebotene Qualität habe. Der Beirat stellt darüber hinaus fest: „Ein fairer und diskriminierungsfreier Zugang von Diensteanbietern und Mobile Virtual Network Operators (MVNO) im Vorleistungsmarkt muss gesichert sein.“ In Form einer Prüfbitte wurde die Bundesnetzagentur aufgefordert, eine umfassende Information der aktuellen Marktsituation vorzulegen.

WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNG DER AUSWIRKUNGEN VON ZUGANGSVERPFLICHTUNGEN AUF INFRASTRUKTURINVESTITIONEN IN MOBILFUNKNETZE IN DEUTSCHLAND UND SPANIEN

„Access-Based Competition and Investment in Mobile Network Markets – Evidence from Germany and Spain“ 🔗

This article examines the effect of access obligation on mobile network investment. Access obligation is a form of regulated network access in wholesale markets that commits MNOs to grant non-discriminatory access to MVNOs. While it is often claimed that such regulation might lower investment incentives of MNOs, this assertion has not yet been assessed by appropriate econometric methods. We implement an empirical DiD framework to investigate the link between access obligation and mobile network investment in Germany, where access obligation had been implemented for the 3G technology (but not for 4G and 5G), and in Spain, where access obligation had been introduced as a remedy for joint significant market power. Contrary to common claims, our results show that access obligation has not lowered mobile network investment in Germany and indeed increased investment in Spain.

TEFFICIENT INDUSTRY ANALYSIS #2 ZU DEN DURCHSCHNITTLICHEN KOSTEN PRO GENUTZTEM GB

„tefficient Industry Analysis #2 2023 – Mobile data – full year 2022 – excluding M2M/IoT“

In der zweiten tefficient Marktanalyse 2023 untersucht das Institut u.a. die effektiven Kosten pro genutztem GB im mobilen Datenvolumen. In dieser Untersuchung liegt Deutschland in der Spitzengruppe der Länder, in denen Verbraucher den höchsten Preis pro GB zu zahlen haben.

WISSENSCHAFTLICHE STUDIE UND BREKO-UNTRENEHMENSABFRAGE - WETTBEWERBSDEFIZITE AUF DEM DEUTSCHEN MOBILFUNKMARKT

„Wettbewerbsdefizite auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und regulatorische Antworten“ 🔗

Die Studie kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass die drei etablierten Mobilfunknetzbetreiber den Zugang zum 5G-Netz für Wettbewerber blockieren und das bei der 2019 von der Bundesnetzagentur auferlegte Verhandlungsgebot wirkungslos geblieben ist. 90% der für die Studie befragten Glasfaser-Netzbetreiber fordern daher, dass die Bundesnetzagentur den Mobilfunknetzbetreibern im Rahmen der anstehenden Frequenzzuteilung eine MVNO- und Diensteanbieterverpflichtung auferlegt.

BEARINGPOINT: THE CONNECTIVITY CHALLENGE ZU GERINGER KUNDENZUFRIEDENHEIT MIT DEN DEUTSCHEN MOBILFUNKNETZEN

„The connectivity challenge“ 🔗

BEARINGPOINT untersucht mithilfe einer repräsentativen Befragung im Januar 2023 die Kundenzufriedenheit mit den Telekommunikationsnetzen in verschiedenen europäischen Ländern. Dabei werden die Mobilfunk- und Festnetzzufriedenheiten getrennt ausgewiesen. Deutschland schneidet in beiden Bereichen unterdurchschnittlich ab.

Mobilfunk: Nur 13% der Befragten sind mit den deutschen Mobilfunknetzen zufrieden. Im europäischen Durchschnitt liegt dieser Wert bei 54%. In einer europäischen Betrachtung, die den DACH-Raum unberücksichtigt lässt, liegt der Wert gar bei 75%.

Festnetz: Im europäischen Durschnitt geben 69% der Befragten an, dass sie mit ihren Festnetznetzen zufrieden sind. In Deutschland liegt dieser Wert bei nur 14%. Der europäische Durchschnitt ohne die DACH-Region beträgt 69%.

TEFFICIENT INDUSTRY ANALYSIS #1 2023 ZUR WEIT UNTERDURCHSCHNITTLICHEN MOBILEN DATENNUTZUNG IN DEUTSCHLAND

„High data usage countries do better on ARPU development than low-usage countries“ 🔗

Mobile data – full year 2022: High data usage countries do better on ARPU-development than low-usage countries. Tefficient’s 36th public analysis of the development and drivers of mobile data compares the trends of 46 countries globally.

Die tefficient-Analyse zeigt u.a. auf, dass das von Verbrauchern durchschnittlich genutzte Datenvolumen (pro SIM-Karte) in Deutschland nur den vorletzten Platz im internationalen Vergleich einnimmt.

JAHRESBERICHT DER BUNDESNETZAGENTUR (2022) MIT KENNZAHLEN ZUM TELEKOMMUNIKATIONSMARKT

„Jahresbericht Telekommunikation 2022“ 🔗

Am 02. Juni 2023 hat die Bundesnetzagentur ihren Jahresbericht 2022 veröffentlicht. Darin beleuchtet sie Aktivitäten und Regulierungsentscheidungen in den Sektoren Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Der Bericht enthält aktuelle Daten und Analysen zum deutschen Telekommunikations- und Mobilfunkmarkt. So wird u.a. ab Seite 21 der deutsche Mobilfunkmarkt im Vergleich zu den Vorjahren betrachtet.

VERBÄNDEPAPIER ZUR FREQUENZVERGABE: BREKO, BUGLAS, VKU, MVNO EUROPE STELLEN WETTBEWERBSDEFIZITE AUF DEM DEUTSCHEN MOBILFUNKMARKT FEST UND FORDERN MVNO- & DIENSTEANBIETERVERPFLICHTUNG

„Wettbewerbsförderndes Potenzial der Frequenzvergabe nutzen und Verbraucherinteressen stärken“ 🔗

Unter dem Titel „Wettbewerbsförderndes Potenzial der Frequenzvergabe nutzen und Verbraucherinteressen stärken“ haben sich die Branchenverbände BREKO (Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.), BUGLAS (Bundesverband Glasfaseranschluss e.V.), MVNO Europe und VKU (Verband kommunaler Unternehmen e.V.) für eine MVNO- und Diensteanbieterverpflichtung als frequenzregulatorische Auflage für die bevorstehende Frequenzvergabe ausgesprochen.

STUDIE DER EU-KOMMISSION ZU NATIONALEN FREQUENZVERGABEVERFAHREN - POSITIVE AUSWIRKUNGEN VON WETTBEWERB AUF DEN 5G-ROLLOUT

„Study on assessing the efficiency of radio spectrum award processes in the Member States, including the effects of applying the European Electronic Communications Code“ 🔗

Wettbewerb erleichtert Investitionen und verbessert den 5G-Rollout“ lautet das Fazit einer von der EU-Kommission beauftragten Studie, die die von Mitgliedsstaaten durchgeführten Frequenzvergabeverfahren analysiert und diese u.a. im Hinblick auf wettbewerbsfördernde Aspekte ausgewertet hat. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse zur Wettbewerbsförderung sowie die Verlinkung der Studie ist auf den Unterseiten zu finden.

VATM-MARKTANALYSE DEUTSCHLAND 2022 MIT KENNZAHLEN ZUM MOBILFUNKMARKT
JAHRESBERICHT DER BUNDESNETZAGENTUR (2021) MIT KENNZAHLEN ZUM TELEKOMMUNIKATIONSMARKT

„Jahresbericht 2021 – Unsere Zukunft sicher vorbereiten“ 🔗

Am 03. Juni 2022 hat die Bundesnetzagentur ihren Jahresbericht 2021 veröffentlicht. Darin beleuchtet sie Aktivitäten und Regulierungsentscheidungen in den Sektoren Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Der Bericht enthält aktuelle Daten und Analysen zum deutschen Telekommunikations- und Mobilfunkmarkt. So werden ab Seite 46 u.a. aktuelle Kennzahlen zur Datennutzung im Mobilfunknetz und zur Verbreitung des 5G-Mobilfunkstandards im Vergleich zu den Vorjahren betrachtet.

12. SEKTORGUTACHTEN TELEKOMMUNIKATION (2021) DER MONOPOLKOMMISSION - ANALYSE DES MOBILFUNK-VORLEISTUNGSMARKTES UND DER MOTIVE FÜR FEHLENDEN WETTBEWERB UM DIENSTEANBIETER

„Wettbewerb im Umbruch“ 🔗

In ihrem 12. Sektorgutachten Telekommunikation spricht die Monopolkommission Empfehlungen aus, wie der Wettbewerb auf der Netz- und der Diensteebene zum Vorteil der Endnutzerinnen und Endnutzer ausgebaut werden kann. Unter der Überschrift „Wettbewerbsfähigkeit der Diensteanbieter im Mobilfunkmarkt erhalten“ finden sich ab Seite 58 die zugehörigen Aussagen und Empfehlungen der Monopolkommission.

UPSTREAM REGULATION IN MATURE NETWORK INDUSTRY - AUSWIRKUNGEN DES DIENSTEWETTBEWERBS AUF MARKT-PREISE UND MARKT-INNOVATIONEN

„Upstream regulation in mature network industry: evidence from Nordic mobile telecommunications markets“ 🔗

Jun, Byun und Yeo kommen auf Grundlage einer Analyse skandinavischer Mobilfunkmärkte zu dem Schluss, dass sowohl eine höhere Anzahl von Diensteanbietern als auch das Vorhandensein einer Diensteanbieterverpflichtung an sich Preissenkungen bewirkt. Eine Intensivierung des Preiswettbewerbs durch Diensteanbieter erhöht auch die Anreize aufseiten der MNOs, sich durch Innovationen von ihren Wettbewerbern zu differenzieren.

ECONOMIC ANALYSIS OF THE INTRODUCTION OF THE MVNO SYSTEM AND ITS MAJOR IMPLICATIONS FOR OPTIMAL POLICY DECISIONS IN KOREA

Economic analysis of the introduction of the MVNO system and its major implications for optimal policy decisions in Korea 🔗

Kim und Seol stellen in ihren Untersuchungen einen preissenkenden Einfluss des Markteintritts von Diensteanbietern fest.

VATM-MARKTANALYSE DEUTSCHLAND 202! MIT KENNZAHLEN ZUM MOBILFUNKMARKT

„23. TK-Marktanalyse Deutschland 2021“ 🔗

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. veröffentlicht jährlich die Ergebnisse einer Befragung der Mitgliedsunternehmen. Die Marktstudie des Jahres 2021 befasst sich ab Seite 20 mit der Situation auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und beleuchtet u.a. Marktverhältnisse und die Entwicklung der Nutzung digitaler Daten.